Sonntag, Jun 16, 2024 / Ulf Schmidt B-Junioren - Auf den Spuren der größten Namen im Sandplatz- Tenniszirkus...


...-wie Rafael Nadal, Novak Đoković, Gustavo Kuerten, Sergi Bruguera, Thomas Muster, Carlos Moya und Goran Ivanišević- könnte man meinen, wenn wann eine Reise zum sportlichen Vergleich nach Umag (Kroatien) antritt.
Unsere B- Junioren spielen zwar auch gerne Tennis – wohl aber mehr eine Partie Fußballtennis. Jedoch, weder Tennis noch die abgewandelte Version mit Fuß und Kopf waren die primären Beweggründe 1200 km in Richtung Süden zu reisen – vielmehr die Abschlussfahrt eines coolen Fußball- Haufens, welcher über 12 Jahre zusammengewachsen ist und in der ablaufenden Saison den sportl. Höhepunkt erreicht hat, indem Platz 2 In der Landesklasse Ost zu Buche steht. Dies wollten die Jungs international noch einmal unter Beweis stellen - durch die Teilnahme am ISTRA – Football Festival 2024.

Es gibt mehrere Möglichkeiten nach Kroatien zu gelangen – die B- Junioren entschieden sich für die Variante Bus. Schaut man auf die Landkarte, ist das zu verkraften – vorausgesetzt die Wahl fällt auf die direkte Route. Nachdem soweit alles gebucht war, enthielt die Reiseinformation eine kleine „Überraschung“. Um geographisch auf der Höhe zu bleiben, wurde die Route über das Schwabenländle geführt, um dort weitere zwei Fußballmannschaften an Bord zu nehmen. Nunja – damit war nun beim besten Willen nicht zu rechnen… Apropos Rechnen – der Routenplaner berechnete eine Fahrzeit von 16 Stunden mit dem PKW.

Am 08.05.2024, eine viertel Stunde früher als geplant (also ein überpünktlicher Start), rollte der Bus vom Parkplatz am Kindergarten in Graupa. Erste Hiobsbotschaft durch die Lenker – keine Toilettennutzung im Bus aufgrund techn. Mängel möglich… .Ähhm? - Geht schon klar - Zwinker-Smiley! Stündlicher Haltetakt - so ging es nun Richtung Südwestdeutschland. Für die Jungs alles keine Gründe, um der guten Laune nicht freien Lauf zu lassen.



Boombox raus – ein paar gekühlte Getränke hervorgekramt und dann GAS – GAS – GAS! Schneller als gedacht, entwickelte sich dieses uralte Teil zum Ohrwurm – Kein Mysterium bei einer gefühlten Endlosschleife. Ein Kassettenrekorder (die ewig gestrigen) hätte da schon wahre Wunder vollbracht für die Ohren – man hätte erst zurückspulen müssen, um die Mucke von vorn hören zu können.
Und wie das so auf einem „Rummel“ ist – das Fahrgeschäft nebenan will lauter daher kommen und dem Konkurrenten zeigen, was eine echte Boombox ist.
Die Vorstadt- Stuttgarter Nachwuchskicker legten anscheinend etwas mehr Wert auf die Größe der Musikmaschine als auf den Wäschekoffer.



Dank der modernen Technik und…und…und wurde der BOX- Battle etwas unterbrochen. Livestream Champions League... und die mobilen Daten schmolzen dahin… Bis zur Fast- Katastrophe -> kein Mobiles Datennetz in 5G verfügbar - beinahe schlimmer als das am Ende die Bayern doch verloren haben.

Ende der Übertragung und „Ey Digga“ oder auch der „Bruder“ -what ever- ziehen die Regler an den Musikmaschinen wieder hoch - Das verlangt schon echt Durchhaltevermögen - vor allem wenn‘s eigentlich gar nicht Richtung Ballermann geht aber die musikalische Unterhaltung sehr stark daran angelehnt ist. Erst in den Morgenstunden wurden die Töne leiser und leiser. Wäre nicht eine andere Störung des reibungslosen Busverkehrs aufgetreten, wäre evtl. auch noch die eine oder andere Minute mehr Schlaf möglich gewesen. Aber nö! … Sperrung Tauerntunnel wegen eines brennenden Fahrzeuges. Grell leuchtende STOP - Leuchtschrift und geschlossene Schranken zwangen zur Fahrtunterbrechung – letztendlich für 1,5 h. Die Ungeduld und Aufregung der noch nicht Zwanziger im Bus war leider größer als die Müdigkeit – Daher Rummelmusik wieder an.

Tauern unterquert, an den Karawanken keine Blockabfertigung - so rollt der Bus im Nebel, bei aufgehender Sonne durch teilweise grandiose Lichtspiele weiter Richtung Süden. UND! ... es wird auch wieder etwas ruhiger um die Ohren.
Das Meer bereits in Sichtweite (slowenischer Hafen) - dann aber doch nochmal über nicht unerhebliche Höhenzüge – erreichen wir nach 19 Stunden Fahrt das Ziel in Umag.



Der Trainer hatte jetzt die ehrenvolle Aufgabe den Check- In über die Bühne zu bekommen. Derweil -gar nicht müde- noch nicht mal richtig Asphalt unter den Füßen, Fußball heraus geholt und allen Umstehenden erst mal gezeigt, wie sächsische Ballakrobatik funktioniert.



Die Schlüssel in der Hand, war es nun die Kunst für den strukturiert denkenden Deutschen die unlogische Logik in der Anordnung der Apartment- Unterkünfte im Gastgeberland zu durchschauen. Nach einigem Hin und Her war aber auch diese Herausforderung bewältigt.
Nächster Punkt auf der To-Do Liste - hungrige Jugendliche entsprechend ruhig zu stellen. Letzter Anlaufpunkt eine Pizzeria in unmittelbarer Nähe zum Meer. 14:00 Uhr war es schon eine Kunst, noch etwas Warmes zu bekommen, ohne ewig weit laufen zu müssen. Die Hälfte der „Reisegruppe“ hatte aber auch bei dieser Lokation nicht die Möglichkeit in den „Genuss“ einer Pizza zu kommen. Ausverkauft! Nur noch Pommes – Naja geht gerade noch so. Eine große Portion für 3,30 Euro. Mit einer roten oder weißen Veredelung 4,30 Euro.
Hmmmm?
Die Größe der Portion ließ dann die Gesichtszüge gänzlich entgleiten, in Anbetracht der offensiv gestalteten Preise. Aber es musste etwas in den Magen, denn um 18:30 Uhr stand an diesem Tag noch das erste Gruppenspiel für die Jungs auf dem Programm.



Zur Spielanlage wurde der etwas längere Fußmarsch entlang der Strandpromenade/ Meeresküste gewählt. Es war noch ausreichend Zeit, nur gut denn ein Teil irrte zunächst ins Tennisstadion -die Annahme das man da auf der einen Seite rein und auf der anderen Seite einfach wieder rauslatscht war fehlerhaft- Also wieder ein Stückchen zurück, um den rechten Weg einzuschlagen.
Auf dem Sportgelände angekommen war für Erkundigungen und Erwärmung noch ca. eine halbe Stunde Zeit.

Der erste Gegner in unsere Vorrundengruppe -man glaubt es nicht- kam aus dem Erzgebirge. Da reist man in der Welt umher und spielt quasi gegen den Nachbarn Fußball.
Und! …die Jungs aus dem Arzgebirg hatten ein nettes Gastgeschenk -passend zu Jahreszeit - im Gepäck – original Crottendorfer Räucherkerzen.

Die erste Pflichtaufgabe wurde letztendlich auch sehr souverän gemeistert. Obwohl nicht makellos! Gegen die Crottendorfer kassierten unsere Jungs das einzige Gegentor des Turniers (in der regulären Spielzeit).
Nach Abpfiff der Partie stand schon wieder Stress an. Das Abendbuffet schließt 21:00 Uhr, so die Angabe des Veranstalters. Zurück laufen in die Unterkunft, duschen! - Zehn vor Neun stehen wir in einer langen Schlange vor dem Restaurant. Wieder lange Gesichter, doch auch alsbaldige Entspannung. Die Öffnungszeit wurden bis 22:00 Uhr verlängert und nachdem auch wir Einlass gewährt bekamen, war von Knappheit bei den Speisen nix zu spüren.

Volle Mägen und Müde? …IWO!

Bereits am Nachmittag erfolgte eine Verabredung mit den Jungs von Süd-West Dresden (die auch beim Turnier am Start waren) zum Bierpong- Battle am Strand.
Utensilien geschnappt und an den Strand gezogen. Mit der Zeit fing der Körper an zu frösteln, selbst mit einem Pulli…die Übermüdung!
Aber nur bei den Alten! Der eine Senior nimmt noch den Monduntergang in Augenschein, den anscheinend sonst niemand mitbekommen hat, und macht sich anschliesend aus dem Staub, Richtung waagerechtes Ruhevergnügen.

Für die Jungs ist die Nacht noch lange nicht zu Ende. Es stand ja noch Fipsens Siebzehnter ins Haus.

Am nächsten Morgen – oha, da fehlt doch Einer an der eigentlich für Ihn vorgesehenen Schlafstelle… Der Trainer nicht vor Ort! Gründe hätte das viele haben können, letztendlich war‘s dann doch die „morgendliche“ Geburtstagsfeier… Nur gut, dass an diesem Tag unsere Gruppenspiele erst zur Mittagszeit angepfiffen worden. Die leicht vorherrschende Katerstimmung konnte so noch ausgeglichen werden – obwohl… ..mit Vorfreude (mit Erinnerung an das gute Abendbuffet) zum Frühstück geschlendert – oh Gott! Die angebotene Speisen- Vielfalt konnte nun gar nicht mit dem Vorabend mithalten. Brötchen – nun gut, das kennt der Ossi, dass sich der Rest der Welt so gut wie gar nicht auf dieses Handwerk versteht- ein absoluter Reinfall. Die Jungs kaschierten dies meist mit einer Art Nougatcreme und fanden es teilweise besser als das Abendessen (aber auch da sind die Auffassungen zwischen Alt und Jung bekanntlich sehr unterschiedlich). OK – der Jugend nachempfunden und auch auf die Art Nougatcreme gesetzt, damit überhaupt etwas den Magen füllt.

Für die Fuß- Tour zur Sportanlage wurde heute der direkte, kürzere Weg gewählt – Komischer Weise kam einen dieser Weg mit jeder „Begehung“ länger vor … woran das wohl gelegen hat?

Alle ausstehenden Vorrundenspiele fanden in der "wonnigen" Mittagssonne statt. Sonnencreme auf die Haut war mehr als angebracht – wer das vernachlässigte, sah nach drei Tagen aus wie der letzte Mohikaner. Das sportliche Programm unserer Jungs konnte sich -wie gewohnt- sehen lassen. Das stellten auch ganz unabhängige, neutrale Beobachter fest, indem Sie schon eine Art Begeisterung zum Ausdruck brachten, über die technisch starke und sehr schnelle Spielanlage unserer Jungs….Darauf können Sie und ihr Trainer mächtig stolz sein.

Dieses techn. Niveau bleibt natürlich auch von den/ anderen Gegnern nicht unerkannt. Und wenn man mit entsprechenden Vorstellungen bzw. Vorsätzen durch halb Europa reist, macht man sich natürlich auch Gedanken, wie man solch einen Gegner knacken kann.
Die beiden bis dato ungeschlagenen Teams in dieser Gruppe trafen letztendlich auch im letzten Vorrundenspiel aufeinander. Und schon fängt das Geplänkel an …geht man als Gruppenerster in die Viertelfinals oder nimmt man den „Umweg“ über die Zweitplatzierung.
Mit umgestellter Kapelle nach Losentscheid spielen oder doch in vermeintlicher Bestbesetzung. Schon sehr amüsant, wenn man die Entscheidung den Jugendlichen überlässt und dies auch noch demokratisch abgestimmt werden soll. ….Debattendebakel.
Letztendlich viel die Entscheidung auf die Loskapelle … mit Option Salto rückwärts, für den Fall, dass es vorwärts nicht läuft.
Die Leitung des Matches lag in den Händen des englischen Unparteiischen Grant Conway. Dieser „nominierte“, völlig überraschend, aus jeder Mannschaft einen Linien- Assi. Die Wahl fiel -vielleicht nicht ganz unbedacht aufgrund der weitreichenden Übersichtsmöglichkeiten- auf Felix.

Mit Anpfiff gestaltete sich ein sehr schnelles, hartes – teilweise ruppiges Spiel. Der Referee ließ sehr viel durch gehen, wohl dem Vorbild des Insel- Fußballes.
Letztendlich stellte sich das aber nicht als die klügste Art und Weise einer Spielleitung dar.
Die gegnerische Mannschaft „nutzte“ diese Lücken der Nichtahndung von Fouls etc. und legte immer noch eine kleine Schippe an Nickligkeiten drauf.
Unsere Jungs entscheiden sich zunächst erst einmal für den Salto Rückwärts in Bezug auf die Aufstellung. Die Hoffnung lag darin, zumindest etwas Stabilität in die ganze Zerfahrenheit hinein zu bekommen.
Dies gelang nur zögerlich.
Nachdem Mattis im gegnerisch Strafraum doch etwas zu offensichtlich und ungeschickt von den Beinen geholt wurde, zeigte der Unparteiische auf den Punkt, elf Meter vor der Torlinie. Darauf reagierte der Gegner sehr ungehalten – lautstark und aggressiv gegen den Schiri.
Nix desto trotz -den Elfer verwandelt! 1:0 für Graupa.
Der Spielstand änderte sich bis zum Abpfiff nicht.

Das Verhalten der gegnerischen Mannschaft -allen voran des Trainers und der Betreuer- hatte mit Fußball (erst recht im Nachwuchsbereich) nicht's am Hut. Für solch Unsportlichkeiten inkl. tätlichen Angriff auf den Referee, muss es entsprechende Sanktionen geben! Gegenüber den Kindern und Jugendlichen stellt es eher eine Schwäche von Aufsicht und Führung dar, wenn nach solch einem Zwischenfall nur beschwichtigende Worte gewählt werden und eine Teilsanktion nicht nachhaltig umgesetzt wird.
Das spielgelte sich im weiteren Turnierverlauf deutlich wieder – auch wenn diese extremen Verfehlungen „nur“ bei den zwei belgischen Mannschaften wiederkehrend auftraten – Einen entsprechend schlechten Eindruck hat dies bei allen Mannschaften hinterlassen!

Turniertag sportlich (mit Gruppensieg) beendet - heißt nicht, dass dieser Tag an sich beendet ist! Höchste Priorität zunächst - die leeren Mägen füllen - Glück! Quasi schräg gegenüber der Sportanlage eine Pizzeria..Felix gab nach Check der Google- Rezessionen den "Anstrúrm" frei.

...und "Google hatte recht"! Die Pizzen war sehr schmackhaft (Lokal vorgemerkt - für den nächsten Tag).

Nun trennten sich die Wege. Des einen Weg führte in die Altstadt zum Sightseeing, der Rest stromerte Richtung Unterkunft - duschen - ausruhen - Kraft sammeln ... für das kommende "Nightfeever".

Die Partynacht viel etwas kürzer aus, als der vorangegangene Geburtstagsevent - Samstag früh fiel der Pfiff zum ersten Anstoß (09:00 UHr) auch wesentlich eher.

Samstag Final Spieltag:

Die Viertelfinalpartie stand an und das auf dem Kunstrasenplatz - Freude, denn die Natur- Rasenplätze sahen zwar alle optisch gut aus, gut bespielen ...Fehlanzeige! ...recht holprig durch einen doch sehr harten, unebenen Untergrund lief der Ball mitunter nicht wie gewünscht.

Gegen die Österreicher aus St. Ulrich lief es dann leider doch nicht wie geschmiert. Ein recht ausgewogenes Spiel, indem es eigentlich auf beiden Seiten keine zwingende Torchanche gab bzw. der Abschluß die nötige Konsequenz vermissen ließ. Nach der regulären Spielzeit stand ein Toorloses Remis zu Buche - die Entscheidung vom Punkt musste her. Drei Schützen pro Mannschaft - Jeweils zwei treffen - weiterhin unentschieden...Der Druck! Die Anspannung! Die Hitze! Am Ende feiern die Ösis den Einzug ins Halbfinale (4:5 nach Elfmeterschießen)....Schade! ...Diese Niederlage wirkte fast wie ein Knock-Out. Den Grübler hängend, dauerte es eine Weile bis diese bittere Niederlage ein wenig verarbeitet war. Bei den beiden noch ausstehenden Platzierungs- Partien wollten die Jungs dann schon noch gerne als Sieger vom Platz gehen.
Im ersten KO - Spiel legte die Mannschaft wieder ihren gewohnt souveränen Takt in der Spielführung auf. Mit einem 3:0 Sieg wurde der Grundstein für den 5. Platz gelegt, welcher am Ende (wiederum durch Elfmeterschießen) gegen die Jungs vom FK Poprad 1 (deren erste Männermannschaft in der 4. slowakischen Liga spielt) eingefahren wurde.

Zwischen Ende des Platzierungsspieles und der Siegerehrung wurde nochmal die Straßenseite gewechselt. Die vorgemerkte Pizzeria vom Vortag wurde wiederum ins Visier genommen. Lecker! ...und dann - hop, hop zur Siegerehrung. Obwohl es nicht für alle hop, hop ging....Zwinker- Smiley. Feierlaune kam natürlich erst einmal nicht so recht auf - war doch das eigene Ziel der Jungs etwas höher gesteckt als Platz 5.



Ein kultureller Abstecher (mit Sack und Pack) in die urig, kleine Altstadt von Umag, wobei schon mal für den Abend -in gewisser Art und Weise- vorgesorgt wurde, "Kräftemessen" mit dem kroatischen Fußballnachwuchs auf dem Marktplatz, Relaxfahrt mit dem Umager Bummelzug und ein stärkendes Abendbuffet steigerten so nach und nach die Laune für den finalen Abschluß der Reise. Mit Beachvolleyball und Fußballtennis in den Sonnenuntergang...ein kleiner Longdrink hier - ein großes Bier da... führten zur gewissen Lockerheit für das Event "Open Air am Meer".

Ab da...pssst!!

21 Stunden Rückfahrzeit in die Heimat...nicht so toll....

Dafür die Erinnerungen an diesen "Ausflug" ...Leider Geil!

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